Projekt: Austausch von bewährten pädagogischen Elementen in der Jugendbildung

Projektzeitraum 01.09.2019 bis 31.08.2022

Projektdokumentation Erasmus: Projektdokumentation_ERASMUS

Beteiligte Schulen

  • Österreich
    Höhere Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft – HLUW Yspertal
    Am Campus 1, 3683 Yspertal
    +43 7415 7249, www.hluwysper.ac.at
  • Polen
    Zespol Szkol im.Wladyslawa Szybinskiego
    Kraszewskiego 11, 43-400 Cieszyn
    +48 3385 20184, www.szybinski.cieszyn.pl

Zusammenfassung des Projektes

Im Rahmen des Projekts fand ein Austausch zwischen den Partnerschulen Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe des Zisterzienserstiftes Zwettl in Yspertal und Zespol Szkol im.Wladyslawa Szybinskiego im Laufe von 36 Monaten (1 Jahr Verlängerung) statt. Ziele des Projekts waren der Wissensaustausch über Lern- und Lehrinhalte im Rahmen der naturwissenschaftlichen Unterrichtsgegenstände und im Bereich der digitalen Kompetenzen. Im speziellen ging es in Yspertal um Laboranalysen in chemischer und mikrobiologischer Hinsicht. Dabei arbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbstständig unter Anleitung von Lehrpersonen im Labor. Sie erlernten die Laboranalyse von der Probenahme über die Analyse, die Auswertung und die Interpretation der Ergebnisse. In Cieszyn im Bereich der Informationswirtschaft wurden praktische Beispiele der Programmierung erarbeitet und geübt. Dabei wurden Automatisierungsprozesse anhand von einfachen Beispielen gesteuert. Dabei wurden Programmiertools und programmierbare Roboter eingesetzt.
Sowohl die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler als auch die teilnehmenden Lehrpersonen erworben Kompetenzen in diesen Bereichen in fachlicher bzw. in pädagogischer Hinsicht. Daneben ging es im Projekt auch um den Austausch von kulturellem Wissen durch ein kulturelles Rahmenprogramm in Verbindung mit den Besuchen. Die gemeinsame Projektsprache war Englisch. Die Englischkenntnisse wurden durch das Projekt verbessert. Vor allem in Bezug auf die Konversation allgemein und auch in der Fachsprache profitierten die SchülerInnen. Daneben war uns aber auch das Erlernen von Begriffen und einfachen Redewendungen der jeweiligen Landessprache wichtig. Die besuchende Schule erhielt jeweils einen Basiskurs der Landessprache des besuchten Landes im Zuge des Aufenthaltes. Ziel des Projekts war es auch den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben Kontakte für die Zukunft zu knüpfen. Die Teilnahme am Projekt wurde allen TeilnehmerInnen bescheinigt. Die Schülerinnen und Schüler nahmen damit eine Zusatzqualifikation bzw. Zusatzkompetenz für den Einstieg in das Berufsleben mit. Insgesamt nahmen an einem Besuch zumindest 18 Schülerinnen und Schüler und die jeweils zwei begleitenden Lehrpersonen teil. Bei der besuchten Schule nahmen ebenfalls zumindest so viele Personen teil.

4 Projekttreffen

1. Projekttreffen in Yspertal – Österreich: 18. bis 22. November 2019
2. Projekttreffen in Cieszyn – Polen: 5. bis 9. Oktober 2021
3. Projekttreffen in Yspertal – Österreich: 21. bis 25. März 2022
4. Projekttreffen in Cieszyn – Polen: 25. bis 29. April 2022

Fachliche Kurzbeschreibung und erreichtes Lernziel

Fachliche Kurzbeschreibung aus Sicht der beiden Projekttreffen in Polen:
Im Informatikunterricht wurden gemeinsam fachpraktische Übungen in der Programmierung durchgeführt. Ziel war dabei das gemeinsame Erlernen von praktischer Arbeit in der Informationswirtschaft. Vorbereitend dazu wurden Fachvokabeln erlernt. Ideenfindung, Planung und Durchführung von Programmiertätigkeiten, sowie der Programmtestung. Mit einfachen Tools wurde objektorientierte Programmierung erlernt und dann anhand von mechanisch bewegten Bauteilen getestet. Die gemeinsame Arbeit im IT- Bereich wird in den Unterricht an der Schule integriert. Zu Beginn des Aufenthaltes wurde ein Sprachgrundkurs (Grundvokabular) Polnisch durchgeführt. Englisch wurde als Fachsprache genutzt. Besichtigung der Partnerschule, geschichtliche und kulturelle Besichtigungen und sportliche Aktivitäten in der Umgebung standen ebenfalls am Programm.
Erreichtes Lernziel aus Sicht der beiden Projekttreffen in Polen:
Kennenlernen einer europäischen Partnerschule mit ähnlichem Ausbildungsniveau, aber unterschiedlichen Ausbildungsinhalten. Teilnahme an Ausbildungsschwerpunkten der Partnerschule, so z.B.im Bereich der Informationstechnologie, hier besonders im Programmieren, sowie auf den Gebieten der Selbstverteidigung und des Schießtrainings. Erstes Kennenlernen einer slawischen Sprache und ein Hineinschnuppern in die Kultur und Geschichte Polens. Kennenlernen der historischen Wurzeln der Stadt Cieszyn sowie des heutigen Stadtbildes, die gemeinsame Vergangenheit von Polen und Österreich wird in Cieszyn besonders gut ersichtlich. Touristische und sportliche Sehenswürdigkeiten, wie Krakau und der Kletterpark in Ustron, werden besichtigt und erkundet. Förderung des europäischen Gedankens, des gemeinsamen Strebens nach Austausch und friedlicher Zusammenarbeit. Knüpfen völkerverbindender Kontakte und Freundschaften. Förderung der Klassengemeinschaft, die während der Aufenthalte gestärkt wurde und die sicher zu mehr Zusammenhalt, zu gemeinsamen Erlebnissen und wertvollen Erinnerungen beitrug.
Fachliche Kurzbeschreibung aus Sicht der beiden Projekttreffen in Yspertal:
Der Einstieg bei beiden Besuchen war ein Intensiv Basiskurs in Deutsch um touristische Alltagsfloskeln, Wegbeschreibungen, Anreden, Zahlen zu erlernen.
Laborarbeiten mit chemischen und mikrobiologischen Analysen bei Lebensmitteln bzw. Trinkwasser, sowie Übungen im Bereich der Messtechnik speziell im Bereich des Raumklimas, der Windmessung, Feinstaub, Abgasmessungen. Bei den Exkursionen wurde Betriebe aus der Lebensmittelindustrie, der Abfallbeseitigung und Kompostierung und Soft- und Hardware Entwicklung und die Fachhochschule Wieselburg besucht.
Als kulturelle Schwerpunkte wurden das Unesco Welterbe Stift Melk inkl. der Altstadt, sowie das Karikaturmuseum in Krems besucht.
Erreichtes Lernziel aus Sicht der beiden Projekttreffen in Yspertal:
Sowohl die TeilnehmerInnen der polnischen Partnerschule, als auch die teilnehmenden SchülerInnen der HLUW Yspertal erlernten in diesem Projekt praktische Fertigkeiten im Bereich der Umweltanalytik und Umwelttechnik. Beim persönlichen Austausch im Rahmen der gemeinsamen Aktivitäten profitierten beide Seiten gleichermaßen. Die Kontakte daraus halten bis heute an. Beim kulturellen Austausch wurde ein Einblick in österreichische Geschichte und Kultur gegeben. Bei den Exkursionen wurden Vorzeigebetriebe besucht, die sich mit Lebensmittelproduktion, Recycling und Kompostierung, sowie ein Betrieb der individuelle Soft- und Hardware erstellt, besucht. Die TeilnehmerInnen bekamen einen Einblick über die Möglichkeiten biogene Abfälle zu einem verkaufsfähigen Produkt umzuwandeln. Sie erlebten die Arbeitsbedingungen und die Automatisierung in einer großen Backwarenfabrik, welche international tätig ist. Den TeilnehmerInnen wurde anhand von praktischen Beispielen gezeigt wie Soft- und Hardwareentwicklung für Kunden abläuft.

Follow-Up

Beide Projektpartnerschulen sind der Meinung, dass praktisches Arbeiten im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich an den Schulen vorangetrieben werden muss. Jugendliche bevorzugen praktische Arbeiten im Schulbetrieb. Beide Schulen haben vor künftig verstärkt praktische Übungen in diesem Bereich mit den Schülern durchzuführen. Die Kommunikation wurde in fachlicher und sozialer Kompetenz gefördert. In der Schlussbesprechung diskutierten auch die teilnehmenden Lehrkräfte die Projektziele.

An der HLUW Yspertal hat sich daraus im Bereich Physik und Umwelttechnik eine einfache Übung mit Programmierung eines Pumpensystems ergeben. Derzeit wird am praktischen Aufbau einer Steuerung für Gebäudetechnik (KNX) gearbeitet. Auch die Partnerschule aus Polen versucht Inhalte der praktischen Übungen im künftigen Schulbetrieb einzubauen.